Sonntag, 29. November 2015

Hab ICH mein Baby zum Schreibaby gemacht?

Darüber denke ich sehr oft nach...

Als mein Böhnchen im Krankenhaus seine U2 bekam teilte mir der Arzt mit, dass sie in seinem Gehirn eine Zyste von 4mm Größe entdeckt haben. Ich war erstmal total erschrocken. Der Arzt beruhigte mich schnell und sagte mir, dass man das Ganze nicht beobachten, aber eben wenigstens wissen müsse. Okay dachte ich mir. Sehr gut. Alles im Lot mit Böhnchen. Dennoch interessierte mich der Grund für so eine Zyste im Gehirn und was er da sagte schockte mich irgendwie noch mehr als die Tatsache, dass überhaupt eine Zyste da war.
Er sagte:

"Das hat etwas mit Ihnen zu tun!"

Ooookayy...? Inwiefern? 
Ich konnte es kaum glauben. Er erklärte mir, dass ich wohl in der frühen Schwangerschaft einmalig einen massiv hohen Blutdruck gehabt haben muss, der ein Gefäß bei Baby Bohne im Köpfchen zum platzen brachte. Daraus habe sich dann die Zyste gebildet!
WOW. Das hat gesessen. 

Ich dachte sofort an meine harte Frühschwangerschaft. 
Täglich hing ich mehrmals überm Klo und habe mich übergeben. Täglich habe ich bitterlich geweint, weil ich die Übelkeit nicht mehr ertragen konnte. Täglich war ich ein nervliches Wrack. 
Ich fühlte mich plötzlich so schuldig. 
Mein armes Böhnchen. Es tat mir so leid, dass auch er in dieser Zeit unter mir leiden musste.

Als Baby Bohne zum Schreibaby wurde dachte ich weiter über mein Verhalten nach...

Als Baby Bohne 2 Tage jung war, waren wir 24 Stunden voneinander getrennt. Die Geschichte dazu ist folgende:
Unter der Geburt sollte ich eine PDA gelegt bekommen, die allerdings etwas schief ging. Die Ärztin stach zu tief und so lag die PDA spinal. In diesem Moment war mir das fast egal. Ich war also vom Bauch an taub. Komplett. Wie für einen Kaiserschnitt. Baby Bohne kam aber natürlich zur Welt. Ich hatte durch diese Anästhesie NULL Schmerzen. Alles top. Bis zum nächsten Tag. Da wurde mir der Katheter aus dem Rücken gezogen und zack gings los. Ich bekam höllische Kopfschmerzen! Ein sogenannter Postspinaler Kopfschmerz war die Diagnose. Dabei läuft Hirnwasser aus. Klingt ekelhaft, ist aber so. Das sind Kopfschmerzen die ich nicht mal meinem größten Feind wünsche. Ich konnte nichts mehr. Daher wurde mein Böhnchen ins Schwesternzimmer gebracht und dort versorgt. Ich lag am Tropf und musste ganz flach liegen, damit nicht noch mehr Hirnwasser austreten kann. 
Letztendlich bekam ich einen Bloodpatch gelegt. Dabei wird Blut aus dem Arm steril entnommen und hinten am "Leck" wieder eingespritzt. Danach muss man 6 Stunden flach liegen und darf sich nicht bewegen. In dieser Zeit gerinnt das Blut und verstopft das Loch. 
Ich muss ehrlich sagen, dass diese Erfindung genial ist! Kopfschmerzen adè.

Zurück zum Punkt: In diesen ganzen Stunden war ich vom Böhnchen getrennt.
Hat in dieser Zeit das Urvertrauen gelitten? Schreit mein Böhnchen deshalb so viel?

BIN ICH SCHULD?

All diese Gedanken machte ich mir. Und dieses Gedankenwirrwarr zog sich wie Kaugummi. 
Hat mein Verhalten in der Schwangerschaft dazu geführt, dass Böhnchen jetzt so sensibel ist? Immerhin stand ich in der Schwangerschaft unter Dauerstrom. Keine Zeit zum genießen und entspannen. 
Das frage ich mich. 
Habe ich mein Böhnchen zum Schreibaby gemacht?
Hätte ich etwas unternehmen können? 
Führte vielleicht meine massive Unsicherheit dazu, dass auch mein Böhnchen sich unsicher fühlt und daher schreit?
Fragen über Fragen die mir keiner beantworten kann....

Ich bin natürlich dankbar, dass mein Böhnchen gesund ist! 
Ich mag mir gar nicht vorstellen wie es Eltern mit kranken Kindern geht. Ich bekomme schon einen Anfall, wenn eines meiner Kinder mal einen roten Fleck hat....
Dennoch liegt es wohl in der Natur des Menschen, oder besser gesagt in der Natur der Eltern, sich Gedanken und Vorwürfe zu machen. 

Habt ihr auch schon darüber nachgedacht selbst Schuld zu sein?

Bis zum nächsten Mal
Schenkt uns euer >Herz<

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