Mittwoch, 25. November 2015

Tragen verbindet...

...und das ist gut so :)

Ich kann mich noch gut an die Worte meiner Oma erinnern, als wir bei einer großen Veranstaltung in unserer Stadt eine Frau sahen, die ihr Baby in einem Tragetuch trug: 
"Guck hin, das arme Baby. Der Rücken ganz rund, es hängt dadrin wie ein Schluck Wasser. Das ist nicht gut für den Rücken, der muss gerade sein..."
Ich war damals total geschockt über "das arme" Baby, aber heute weiß ich es zum Glück besser. 
Ich bin der festen Überzeugung, dass menschliche Babies getragen werden müssen! Es sind Traglinge! Wenn es nicht so wäre, könnte ein Baby doch nach der Geburt gleich laufen wie zum Beispiel ein Fohlen. Leider trichtert uns die Gesellschaft und das moderne Leben von Anfang an ein, wie wichtig es doch ist sein Kind von sich loszubekommen. Siehe die typischen Sprüche: "Ein Baby gehört ins eigene Bett" oder "Trag es nicht ständig rum, sonst gewöhnt es sich daran!" und so weiter und so weiter. Ich glaube die Sprüche kennen wir alle.


Als mein Böhnchen mit dem schreien anfing, habe ich mich viel belesen. Ich suchte nach Lösungen, Hilfe, Beratung. 
Meine Hebamme riet mir schließlich zu einer Tragehilfe. Sie glaubte fest daran, dass mein Böhnchen dann endlich mal zu seiner wohlverdienten Ruhe kommen würde (und ich natürlich auch).
Also googelte ich wieder und stieß auf unglaublich viele Möglichkeiten. Tragetücher, Ring Slings, Tragesäcke, Hüfttragen, Rückentragen uvm.
Leider gab es bei mir in der Umgebung keine Trageberaterin, sonst hätte ich mir dort schon mal helfen lassen. 
Also las ich Erfahrungsberichte und fand schließlich eine Tragehilfe die sehr gut zu mir und meinem Lebensstil passte. Ich konnte mir nämlich nicht vorstellen, mehrmals täglich ein Tuch zu binden. Ich wollte aber auch nicht das mein Böhnchen in einer Stocksteifen Trage stecken muss. Und so kam ich auf den 

Bondolino von Hoppediz

Der Bondolino ist eine ergonomische Bauch- und Rückentrage und lässt sich wirklich easy binden. 

Für diese Trage braucht man keinen Neugeboreneneinsatz. Das war für mich auch ein Pluspunkt. Es mag vielleicht etwas faul klingen, aber ich mag es gerne unkompliziert und einfach. Der Bondolino wächst mit und ist quasi von Anfang an (ab ca.3kg) nutzbar. 

Ich habe mein Böhnchen das erste Mal mit 4 Wochen in den Bondolino "gepackt". Das ging sogar gleich beim ersten Mal sehr gut. Ich war allein und trotzdem habe ich es geschafft, mein Böhnchen einzupacken. Wir haben einen großen Spiegel im Flur und vor den habe ich mich beim binden gestellt. Das hat mir wirklich geholfen. 



Die Bindeanleitung ist super verständlich. Also ich hab es mir einmal durchgelesen und sofort verstanden wie es aussehen sollte ;)




Als ich mein Böhnchen also in den Bondolino gesetzt hatte, korrigierte ich noch seine Haltung nach. In die Anhock-Spreizhaltung sollte man jedes Baby bringen, dass getragen wird. Der Bondolino unterstützt das wirklich super. 
Böhnchens Rücken war also leicht gerundet und optimal gestützt. 
Der Blick in den Spiegel war allerdings gewöhnungsbedürftig. Der Steg zwischen den Beinen unterstützt wie oben schon beschrieben die gewünschte Haltung. Aber das sah natürlich erstmal komisch aus. Bohnes Beine waren eben richtig gespreizt. So wie es auch sein soll. Der Steg sollte immer von Kniekehle zu Kniekehle reichen um die Haltung zu gewährleisten. Sollte der Steg anfänglich zu breit sein, was bei uns nicht der Fall war, liegt dem Bondolino ein Bändchen bei. Das kann man für die Rückentrage zum fixieren der Schultergurte nutzen, aber auch damit den Steg zwischen den Beinen abbinden. 
Mein Böhnchen war also gut platziert, dennoch quittierte er mir mein Handeln erstmal mit lautem Geschrei. Wie immer also. Ich dachte sofort: Na toll, das wars, er hasst das Ding

Doch plötzlich war Ruhe. 
Ich war gerade mal zwei Meter vom Spiegel Richtung Wohnzimmer gelaufen!!!
Ich war ganz erschrocken und schaute runter zu meinem Böhnchen. 
ER SCHLIEF! 
Ich schreib es so groß, weil ich es selbst nicht glauben konnte. 
Er hatte vorher fast nie tagsüber geschlafen. Und jetzt war er ruhig und friedlich. 
Ich freute mich wie verrückt und ging sofort an die frische Luft. 
Das Tragen war eine große Erleichterung für mich. Endlich mal kein Geschrei im Wagen oder im Auto. Endlich ein schlafendes, friedliches Baby. 

Ich trug ihn auch zu Hause. Beim Kochen, beim Essen, beim putzen. Es half mir unglaublich. Sogar bequem sitzen konnte ich mit meinem Böhnchen so. 

Uns hilft der Bondolino auch jetzt noch. Baby Bohne schläft nur nicht mehr gleich ein, sondern schaut sich jetzt überall um. Aber das ist völlig okay so. 
Ich werde diese Trage so lange nutzen, wie mein Böhnchen es toleriert. 
Für größere Babies lässt sich der breite Steg, der die korrekte Haltung unterstützt, nochmal breiter stellen. Ich hoffe das mein Böhnchen noch lange getragen werden möchte. :)

Mir ist allerdings aufgefallen, dass ich tatsächlich noch häufiger schief angeschaut werde, wenn ich mein Böhnchen so durch die Stadt trage. Wir leben in einer Kleinstadt, vielleicht liegt es daran. 
Positiv hingegen fällt mir auf, wie viele Mütter mich auch ganz interessiert anschauen und dabei ihren Kinderwagen schieben. 
Tragen ist so wunderschön und ich bin froh zu sehen, dass es langsam aber sicher richtig in Mode kommt. Man sieht endlich wieder mehr Frauen und auch Männer die ihre Babies tragen.!

Tragt ihr eure Babies?
Wenn ja, wie?

Hat euch mein kleiner Erfahrungsbericht gefallen und wollt ihr noch mehr Infos?
Dann schaut doch einfach mal hier vorbei >Bondolino
Schenk uns dein >Herz<

1 Kommentar:

  1. Hallöchen,
    ich trage meine Kleine sehr, sehr gerne! Wir beide finden es sehr entspannend und beruhigend. Ich hatte zuerst ein normales Tragetuch, aber jetzt habe ich so einen Mei Tai (http://haengemattenshop.com/amazonas/mei-tai-earth.html), ist besser für die Wirbelsäulen- und Hüftentwicklung. Ich bin sehr zufrieden damit!

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